Airborne Stefan Krüskemper
Auf den Wiesenflächen des
Aerodynamischen Parks in Berlin-Adlershof sind 15 ellipsoide
Körper in lockerem räumlichen Bezug zu den Industriedenkmalen
und Hochschulgebäuden installiert. Die dauerhaft
für den Park entstandene Arbeit AIR BORNE eröffnet in
der Vorstellung einen erzählerischen Raum aus Klang und
Text.
Idee dieser Soundscape ist es,
an den 15 ausgewählten Positionen Zeitebenen in Form narrativer
Ambientklänge spürbar werden zu lassen und sie mit dem
Jetzt zu verschränken. Ansatzpunkt dafür sind die über
Tausend Klangstücke, die im räumlichen Zusammenspiel
Bestandteil einer zeitlich stark überdehnten Komposition sind.
Die Basis der Klangstücke sind authentische Audiodokumente
des Deutschen Rundfunkarchivs in Berlin Babelsberg. Zusammen mit dem
Wiener Komponisten Karlheinz Essl und mittels der von ihm programmierten
Software sind aus diesen Materialien elektronisch erstellte und
nachempfundene »Erinnerungsbilder« über den Ort und
seine Bezüge entstanden. Da die zeitliche Dauer der Klänge
kurz, die trennenden Passagen der Stille lang und die räumliche
Entfernung der einzelnen Positionen groß sind, wird die
Komposition als Gesamtheit erst über Jahre hinweg vollständig
erfahrbar sein.
Die lautsprecherbestückten Ellipsoide enthalten an ihrer
Außenhülle zusätzlich einen eingravierten Text, der auf
der Ebene der Vorstellung einen narrativen Raum öffnet. So bleibt
die Präsenz und die Erwartung auch während der Stille der
Stücke bestehen. Die Geräuschkulisse des heutigen
Aerodynamischen Parks selbst wird in diesen Leerstellen zu einem Teil
des ästhetischen Konzepts und zu einer den Alltag umfassenden
Komposition. |